Academia Interview


Lieber Hans Gerd

Wie bist Du zur CV-Afrika-Hilfe gekommen, wie ist es überhaupt zur Gründung gekommen?

Der ehemalige CV-Seelsorger Edmund Dillinger (Vc) gründete am 6. Januar 1972 nach einem Besuch Kameruns in Leverkusen-Opladen die CV-Afrika-Hilfe, deren erstes Projekt, an dem sich viele Verbindungen beteiligten, die Leprastation Ngallan im Bistum Mbalmayo war. Diese haben wir 2006 renovieren lassen. Da Cbr Pfr. Dillinger in den 90er Jahren nicht mehr selbst nach Afrika fahren wollte, beriet ich den Vorstand der CV-Afrika-Hilfe, da ich jährlich in unterschiedlichen Ländern Afrikas zu Besuch war. Vom beratenden Mitglied wurde ich 2005 zum kooptierten Vorstandsmitglied und 2006 zum neuen Vorsitzenden der CV-Afrika-Hilfe gewählt.

Was sind die schönsten Momente deines Wirkens bisher gewesen? Woher nimmst Du die Kraft für den Einsatz?

Seit Jahrzehnten begleite ich die Ausbildung von Seminaristen in Afrika, und die Teilnahme an ihren Diakonen- und Priesterweihen waren eine große Freude und bewegende Momente für mich. Andererseits habe ich in Deutschland junge Menschen aus dem Asyl herausgeholt und ihnen eine Ausbildung oder ein Studium ermöglicht. Heute sind sie erfolgreiche Juristen, Diplomaten, Altenpflegerinnen oder Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen in Deutschland. Einige, von denen ich nicht wusste, dass sie in ihren Heimatländern Königshäusern angehörten, haben mich nach Ghana, Togo oder Kamerun eingeladen und mich in ihrem Königreich zum König ernannt. Dies entspricht einer Ehrenbürgerschaft in ihrem Reich mit dem Titel eines Königs. Weiterhin wurde einem Jungen mein Familienname als Name gegeben, um meinen Namen über meinen Tod hinaus zu bewahren.
Es ist schön für mich zu sehen, wie junge Menschen, die auf Grund ihrer familiären Verhältnisse keine Förderung ihrer Intelligenz oder ihrer Fähigkeiten erfahren, durch meinen gezielten Einsatz, das Abitur, den Bachelor, den Master oder sogar einen Doktortitel erreicht haben. Kürzlich hat ein Afrikaner im Tennissport eine regionale Meisterschaft gewonnen, woran ich nicht unbeteiligt war. Aus den Erfolgen, die sich bei den Partnern in Afrika und in Europa einstellten, ziehe ich Kraft und Motivation für meinen Einsatz.

Was bedeuten die Kooperationspartner für die CV-Afrika-Hilfe?

Die CV-Afrika-Hilfe macht keine eigenen Projekte, sondern greift nur die Projekte auf, die uns zugetragen werden und unseren Satzungszweck erfüllen. In Afrika werden diese Projekte durch den Arbeitseinsatz der Dorfbevölkerung umgesetzt. Alle verdienen am Bau der Projekte und werden zum Schluss sogar Nutznießer der von ihnen gebauten Projekte, da die Schulen und Brunnen Bildung und Lebensqualität durch sauberes Wasser verbessern.
Das Vertrauen, das wir unseren Projektpartnern mit der Zurverfügungstellung von hohen Spendengeldbeträgen geschenkt haben, ist noch nie enttäuscht worden. Es gab keine Unterschlagung und auch keine Korruption. Wir sind sogar in der Lage, durch die Arbeit und Kontrolle der Projektpartner Schulen für 30.000 Euro zu erstellen, die sonst 120.000 Euro kosten würden, da kein Geld verschwindet. Die Abrechnungsunterlagen werden uns später zur Verfügung gestellt und von uns und dem BMZ geprüft. Es gab bisher nie eine Beanstandung.

Welches sind die Zukunftsperspektiven der Einrichtung, welche Pläne habt Ihr weiterhin?

Wir beschreiten den Weg von vielen kleinen Projekten weg zu größeren Projekten hin, die nicht so arbeitsintensiv sind. Hatten wir 2005 noch über 60 Projektanträge zu bearbeiten, so erhalten wir jetzt nur noch 10, von denen wir vielleicht nur drei Projekte auswählen. Vor jeder Baustelle in Afrika steht ein Schild, auf dem der Name der CV-Afrika-Hilfe als Bauträger erwähnt ist. So sorgen wir für die Verbreitung unseres Namens und machen den CV und seine Ziele in Afrika immer bekannter.
Momentan haben wir drei große Projekte in Ghana und Kamerun. Der Skateboard-Park in Tansania wurde erfolgreich abgeschlossen; das CV-Afrika-Stadion in Uganda ist fertiggestellt und die drei großen Projekte (Wassertüten-, Stromerzeugungs- und Wasserverteilungsprojekt) befinden sich auf der Zielgeraden.
Nun warten wir auf die Mittelzusage der EU, um in Kamerun eine Fakultät für Tourismus zu bauen, die dann den Boden für die Gründung neuer CV-Verbindungen bereiten soll. Weiterhin bereite ich gerade mit der DJK aus Köln, deren Vorstandsmitglied ich bin, den Auf- und Ausbau eines Katholischen Sportbundes in Ghana vor.

Wie ist es, welche Erfahrungen machst Du, wenn Du in Ländern Afrikas bist?

Das Leben in Afrika kommt viel einfacher daher. Ich spüre dort, dass man zum Leben nicht den ganzen Luxus benötigt, den wir in Europa haben. Es geht auch einfacher. In Afrika werden die Beziehungen unter den Menschen sehr intensiv gepflegt, was auch Auswirkungen auf das Ansteigen der Katholikenzahlen und der geistlichen Berufungen hat. Um 6.00 Uhr morgens besucht die Dorfbevölkerung die heilige Messe und geht dann anschließend zur Arbeit auf die Felder. Bei der Kommunionausteilung sehe ich ihre von der schweren Arbeit lederhaft und hart gewordenen Hände, die bei mir zu einer hohen Wertschätzung dieser Menschen geführt haben.
Ich war in Afrika in Gefängnissen, Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen und Universitäten. Ich habe an Aids sterbende Menschen besucht und mit ihnen gebetet. Ich habe an Exorzismen teilgenommen und weiß, dass das Böse sehr wirkmächtig, Gott aber größer und stärker ist und den Menschen in ihren Nöten hilft.
Ich habe hier wie dort mehr Afrikaner getauft als Europäer und eine Ordensgemeinschaft mitgegründet, die sich gut entwickelt und trotz ihrer Armut (vielleicht sogar deswegen) ganz viele Berufungen hat. Die ersten Priester und Diakone sind geweiht und leisten einen guten pastoralen Dienst in den ihnen zugewiesenen Dörfern.
Manchmal bin ich jedoch auch müde, weil mir Enttäuschungen, Verrat, üble Nachrede und Missgunst nicht erspart bleiben. Vielen Afrikanern ist nämlich ehrenamtliches Engagement suspekt. Sie können sich nicht vorstellen, dass wir und unsere Projektpartner nicht von den Projektgeldern profitieren. Hier setzen wir neue Maßstäbe.
Daher ist es wohltuend zu wissen, dass unsere Vorstandsarbeit die volle Unterstützung aller Cartellbrüder genießt. Nun kommt seit ein paar Jahren auch die Unterstützung des BMZ und der EU dazu. Das bereitet mir große Freude. In Zusammenarbeit mit der Pax-Bank aus Köln versuchen wir, als nächstes Projekt eine Universität in Kamerun zu bauen. Meine Erfahrungen in Afrika sind in das Engagement der Pax-Bank eingeflossen, die inzwischen in Afrika Bischofskonferenzen in finanziellen Fragen berät und Praktikumsstellen in Köln zur Verfügung stellt, um hier mit Finanzen betraute Priester in den afrikanischen Bistümern auszubilden.


Schon jetzt liegt uns eine weitere Anfrage zum Bau einer Fakultät aus Ghana vor, auf die wir jedoch noch nicht eingehen werden, bis wir unsere Erfahrungen in Kamerun abgeschlossen haben. Für die Zukunft wünsche ich mir und der CV-Afrika-Hilfe, dass wir weiterhin finanziell von unseren Cartellbrüdern unterstützt werden. Der Überweisungsträger aus unserem Flyer aus der letzten ACADEMIA darf ruhig mit vielen kleinen und großen Beträgen ergänzt werden, damit wir unsere Arbeit erfolgreich fortsetzen können. Wer diese Ausgabe nicht mehr besitzen sollte, kann direkt auf das Konto der CV-Afrika-Hilfe bei der Pax-Bank Köln eG, Kontonummer 168 000 15, BLZ 370 601 93 seine Spende überweisen.

 

 

Wusstest Du eigentlich...?
Schon 25 Euro helfen den Bau einer Schule voranzutreiben!
Mit 39 Euro unterstützt Du den Anbau von Mais, Bananen und Kakao!
Mit 79 Euro leistest Du einen wichtigen Beitrag für den Aufbau einer Tierzucht!
 
Wie Du uns ansonsten aktiv helfen kannst?
Tobias Pancratz - ein Marathon für die gute Sache!
Weise andere Cartellbrüder auf die CV Afrikahilfe und unsere Projekte hin.
Cbr. Dr. Reidel – Geburtstagsspenden
Kollekte Messfeier im Essener Dom

Mehr Anregungen findest Du hier!

 

 

     
Deine Spende  

Spendenkonto für deine Überweisung: Pax-Bank Köln, CV-Afrika-Hilfe e.V., IBAN: DE 12 3706 0193 0016 8000 15, Bic: Genoded1Pax

     
Projektseiten   afrika4kids.de - Informationen für Kids und Junioren rund um Afrika! | karte-der-hoffnung.de - Altprojekte und Liste der Spender aus dem CV | afrikahilfe-die-etwas-bewirkt.de - Wir helfen, wo die Not am Größten ist
     
     
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