Der Heilige Charles Lwanga und die Märtyrer aus Uganda

 

-Teil 1-

Erstmals hören wir im August 1878 von Charles Lwanga, der von seinem Vater oder Adoptivvater an den Hof des Häuptlings Mawulugungu von Kíwanyí mit dem Hauptsitz in Kyoko vermittelt wird.

In diese Zeit fiel Charles Lwangas erster Kontakt mit dem Christentum, das er über seine Freunde Semugoma und Buza kennenlernte. Als der Häuptling im Dezember 1882 starb, löste sich sein Gefolge auf und Charles ging nach Kitanka im Bulemzi-Land, wo er sich einer Gruppe Neugetaufter anschloss, mit denen er betete und von denen er mehr über den christlichen Glauben lernte und denen er dann half, auch andere im Christentum zu unterrichten. Hier blieb er bis zum Tod des Königs (Kabaka) Mutesa im Jahr 1884.

Zur Thronbesteigung seines Sohnes Mwanga ging Charles in die Hauptstadt Kampala, wo er in den Dienst des neuen Königs trat. Dass ihm diese Stelle mit Autorität und Kommandogewalt über 500 Pagen, von denen viele in der großen Audienzhalle arbeiteten, anvertraut wurde, sagt schon einiges über den jungen Mann aus, der von Anfang an ihr volles Vertrauen und ihre Zuneigung fand.

Bei den Ringkämpfen, die am Hof sehr populär waren, machte ihn seine körperliche Überlegenheit zu einem Held bei den Jüngeren. Aber auch bei den Gleichaltrigen und Höhergestellten wurden seine Führungsqualitäten, seine Sanftmut und seine vornehme Art gleichermaßen anerkannt.

Für seinen Vorgesetzten, Joseph Mukasa, war Lwangas Ankunft bei Hofe gleichsam eine göttliche Fügung, durch die die Lücke, die durch das Ausscheiden von Jean-Marie Muzeyi
in den christlich besetzten Posten entstanden war, mehr als ausgefüllt wurde.

Nach und nach verließ sich Joseph bei der immer schwieriger werdenden Instruktion der Pagen auf Charles, die er vor den zahlreichen sexuellen Nötigungen des jungen Königs am Hof beschützen konnte.

König Mwanga übertrug Joseph die Aufgabe, einen See, der später Kabako-See genannt wurde, zu vertiefen. Joseph bestellte zum Aufseher dieser Arbeiten Charles Lwanga. Da zu diesen Arbeiten auch Leute gezwungen wurden, die auf Grund ihres Standes diese niederen Arbeiten nicht zu verrichten brauchten, machte er sich Senkole, den Wächter des Heiligen Feuers, zum Feind. Dieser entzog sich seinen Aufgaben und wurde daher von Charles Lwanga wegen seines Fehlens mit einer Strafe belegt. Hierdurch zog er sich den dauerhaften Hass dieses Mannes zu, der ihn später als sein Henker qualvoll verbrennen sollte.

Die Anhänger des Heidenglaubens und der alten Traditionen, die von Mukasa, dem Hofkanzler angeführt wurden, reagierten zunehmend irritiert und sie sahen schon voraus, dass das alte Pagensozialsystem, das durch sie repräsentiert wurde, endgültig vernichtet würde.
Hätte es in dieser Situation einen starken König gegeben, dann hätte das unglaubliche Blutvergießen vermieden werden können, aber mit einem König vom Schlage Mwangas und seiner Charakterschwäche war eine Explosion unvermeidlich und der erste Ausbruch, dessen Opfer die anglikanischen Protestanten wurden, ließ nicht lange auf sich warten.

Nachdem der Hof von arabischer Seite über die deutsche Annektierungen am Viktoriasee (03.03.1885) informiert worden waren, setzte sie der bevorstehende Besuch des anglikanischen Bischofs Hannington, der als Vorhut einer englischen Invasion angesehen wurde, in helle Aufregung. König, Kanzler und Häuptlinge beschlossen in einer Geheimbesprechung, ihn zu ermorden. Am 29.10.1885 fand seine Ermordung statt. Bischof Hannington starb mit den Worten: "Sagt Eurem König, dass ich den Weg nach Uganda durch mein Blut freigemacht habe."
Die anglikanischen Missionare wurden über den Mord und die Hintermänner diskret informiert und ihnen wurde geraten, den König durch Geschenke zu besänftigen. Sie überbrachten die Geschenke und verschlimmerten dadurch die Situation noch mehr, da sie den König damit indirekt der Planung dieses Mordes bezichtigten, was ja stimmte.
Der König versuchte, die Informanten ohne Erfolg zu ermitteln. Seine Wut traf dann unvermittelt Joseph Mukasa, der ihn von dem Vorhaben abgeraten hatte. Er war für die Ausbildung der Pagen zuständig und hatte sie im katholischen Glauben erzogen, so dass sie dem 20jährigen König und dem ausschweifenden Sexualleben am Hofe widerstanden und selbst den sodomistischen Wünschen des zügellosen Königs nicht gehorchten. Er befahl nach Beratung mit seinem muslimischen Kanzler, Joseph Mukasa zum Tod durch Verbrennen hinzurichten.
Als ihm die Henker die Hände binden wollten, rief er entrüstet aus: "Was? Ich sterbe für meine Religion und sollte davon laufen! Ein Christ, der sein Leben für Gott hingibt, hat keine Angst vor dem Tode."
Dann rief der König alle Pagen zusammen und fragte sie, wer den fremden Gott anbeten würde. Er sortierte die Christen aus und machte einen devoten Muslim zum Nachfolger von Joseph Mukasa. Nur kurze Zeit später nahm dieser Mann jedoch eine ihm nicht erlaubte Beziehung mit der Schwester des Königs auf, weshalb er seine Stellung verlor, geblendet wurde und ein Ohr abgeschnitten bekam. Haushofmeister wurde nun wieder ein Katholik.

Charles Lwanga war Schutz und Schild der katholischen Pagen. Er unterwies sie im Glauben
und sorgte dafür, dass sie nachts dem Zugriff des Königs nicht ausgeliefert waren.
Am 22.2.1886 brach am Hof ein Feuer aus, das alles vernichtete, was der Vater des Königs an Reichtum angehäuft hatte. Der König, der an einen Angriff glaubte, flüchtete sich zu seinem Kanzler, in dessen Lagerhalle aber in der Nacht ein Blitz einschlug und alles verbrannte. Von dort brachte sich der König auf seinen Landsitz in Sicherheit.
Als Mwafu, der Sohn des Kanzlers, der der Lieblingspage des Königs war, sich den Katholiken anschloss und sich dem König verweigerte, kam es am 25.5.1886 am Hof zur lang erwarteten Explosion.

Anstatt zu fliehen, sammelten sich die christlichen Pagen um Charles Lwanga und hörten mit großer Aufmerksamkeit seinen Worten zu als er sagte:
"Mehrere Male hat euch schon der König aufgefordert, euren Glauben zu verleugnen und es sieht so aus, dass er dies erneut fordern wird. Dann braucht ihr nur mir wie ein Mann zu folgen, und ihm zu versichern, dass ihr Christen seid. Keiner von euch sollte sich mir gegenüber verpflichtet fühlen: Dass ich euer Führer bin, ist für mich ein großes Privileg. Wenn ihr bei dieser Gelegenheit berufen werdet, für euren Glauben zu leiden, dann werdet nicht schwach in eurer Entscheidung".

Alle schworen ihm aus vollem Herzen, dass sie treu bleiben würden. Dann blickte Charles
auf Mugagga, Kizito, Mbaga, Gyavira, Mbaga Tusinde und Werabe, die sich nach der Taufe sehnten. Er hatte sie gelehrt, er hatte über sie gewacht und sie beschützt. Nun war das Martyrium gerade dabei ihren Katechismusunterricht zu unterbrechen; wie konnte er ihren Taufwunsch ablehnen? Und er spendete ihnen am 25. Mai die Nottaufe; einen Tag vor ihrer Verhaftung. Er lehnte jedoch diesen Wunsch bei Mwafu und vier anderen Pagen ab, von denen er weniger überzeugt war.
Charles bemerkte das ungewollte Zittern bei Kizito und er munterte ihn mit seiner ruhigen und überzeugenden Stimme wieder auf.
Er sagte: "Wenn der entscheidende Moment kommen wird, nehme ich dich an die Hand wie jetzt. Wenn wir für Jesus zu sterben haben, machen wir es Hand in Hand."

Werabes Namen finden wir unter den Namen der Märtyrer vergeblich. Er wurde von seinem König begnadigt und nahm 1887 als einer von drei Augenzeugen an der Befragung über den Tod der Märtyrer teil.

Nachdem sich der König bei seinem Hof für die Maßnahmen, die er gegen die Christen vorhatte, rückversichert hatte, befahl er am 26.05. alle Pagen zu sich. Charles befehligte in dieser Situation nicht nur die ihm unterstellten Pagen, sondern auch die Pagen des Hofmarschalls, der schon vorab inhaftiert worden war, weil er Katholik war.
Als alle Pagen anwesend waren, brachte er sie zum König, wo sie ihn respektvoll einzeln begrüßten. Der König wies auf einen Hund und tobte: "Das ist mein Hund, er verhält sich besser als alle von euch. Wenn ich ihn rufe, kommt er. Wenn ich ihm einen Knochen gebe, frisst er. Aber ihr Kameraden gehorcht mir nicht."
Der König befahl nun den Christen, sich an einen von ihm bezeichneten Platz aufzustellen.
Charles Lwanga nahm Kizito an die Hand und ging zu dieser Stelle hinüber und alle anderen
Pagen folgten ihm ohne Scheu.
Der König versicherte sich, dass keiner fehlte und fragte dann: " Seid ihr alle Christen?" Sie antworteten mit einem klaren Ja. "Bleibt ihr unerschütterlich bei eurer Entscheidung Christen zu bleiben?" Sie antworteten: "Ganz definitiv!"
Hierauf sagte der König: "Fesselt sie alle!" "Ich werde euch alle verbrennen lassen." Dann befahl er Mukajanga: "Nimm sie alle mit nach Namugongo und verbrenn sie!"
Während sie gefesselt wurden, versuchte Mukajanga, seinen Sohn Mbaga vor dem Verbrennen zu bewahren, aber der Sohn blieb standhaft.

Als die Gefesselten an den Häuptlingen vorbeigeführt wurden riefen diese: "Ihr seid Hunde, Schlangenfresser, ihr seid nicht mehr unsere Kinder, wir wollen nichts mehr von euch wissen. Zum Tod mit euch!" Erinnert dies nicht an das Geschrei der Juden, als sie riefen: "Kreuzige ihn, kreuzige ihn?"

Die nächsten Tage und Nächte verbrachten die Pagen als Gefangene in Ruhe und Gebet. Dann begann der Marsch zu der Stelle, wo sie im Heiligen Feuer verbrannt werden sollten. Senkole, der Hüter des Heiligen Feuers erwartete sie schon. Er berührte jeden zum Tode Verurteilten mit der Fackel auf dem Kopf. Aus der Gruppe sortierte er Charles Lwanga aus, indem er sagte: "Dich behalte ich mir vor, um die Götter Kibuka, Mukasa und Nende zu verehren, du wirst die höchste Opfergabe sein."
Charles sagte zu den anderen: "Meine Freunde, wir werden uns in Kürze im Himmel wiedersehen. Ich bleibe jetzt hier und gehe euch voraus. Behaltet euren Mut und behaltet ihn bis zum Ende."

Senkole durfte an einem langen Massaker als Wächter des Feuers nicht teilnehmen.
Aber er durfte sich einen Verurteilten nehmen. Das Berühren mit der Fackel sollte die Geister der Verurteilten machtlos werden lassen, damit sie keine Rache am König nahmen. Bei jeder Berührung mit der Fackel sprach Senkole den Satz: "Dein eigener Ungehorsam ist für deinen Tod verantwortlich, nicht der König."
Charles Lwanga wurde zu einem eigens für ihn aufgerichteten Scheiterhaufen geführt. Hier bat er darum, seine Fesseln zu lösen, um seinen Scheiterhaufen besser zu arrangieren. Dieser Wunsch wurde ihm gestattet. Dann wurde er auf den Scheiterhaufen aus trockenem Gras und Holz gelegt und langsam an den Füßen beginnend verbrannt. Senkole bemühte sich, Charles ganz langsam zu verbrennen, indem er zu ihm sagte:" Ah, lass mich dich ganz besonders gut bestrafen, und dann wollen wir mal sehen, ob dein Gott kommt, um dich vor diesem Feuer zu befreien."
Charles antwortete ihm ohne eine Miene zu verziehen: "Du armer, dummer Mensch! Du verstehst noch nicht einmal, was du sagst. Du verbrennst mich, aber es ist gerade so, als ob du Wasser über meinen Körper gießt. Ich sterbe für Gottes Religion. Aber sei du einmal rechtzeitig gewarnt, damit Gott, den du beleidigst, dich nicht eines Tages in wirkliches Feuer werfen wird." Nun Senkole endete nicht im Feuer, sondern im hungrigen Magen eines Krokodils, als er aus Versehen von einer Barke in den Viktoriasee stürzte.
Nach diesem Wortwechsel lag Charles ruhig im Feuer, indem er betete und auf den Moment wartete, in dem sich seine Seele von diesem gemarterten Körper lösen würde. Kurz vor seinem letzten Atemzug sagte er: "KATONDA" - mein Gott - und starb.

In diesem Holocaust wurde 31 Personen - ohne Charles - verbrannt. Es war der Christi Himmelfahrtstag des Jahres 1886. Charles hatte nach Ostern gesagt, dass er wegen des kaum gefeierten Osterfestes, diesen Tag ganz besonders feiern wolle.

Am 3. Juni 1886 starben - somit auf den Tag genau vor 125 Jahren - 13 katholische Pagen in den Flammen von Namugongo.
Insgesamt starben für ihren Glauben 22 Katholiken, deren Namen sind:
Charles Lwanga (20-25), Matthias Kalemba Mulumba, Häuptling Joseph Mukasa Balikuddembe, Denis Ssebuggwawo (16), Pontian Ngondwe (35-40), Häuptling Andrew Kaggwa (30-35), der die Henker mit folgenden Worten ermutigte, ihn zu töten: "Euer Herr hat Hunger. Ihr habt es ja eben aus seinem eigenen Munde gehört. Wenn er von euch verlangte, ihm eine fette Ziege vorzusetzen, würdet ihr sie nicht sogleich schlachten? Bringt ihm also das Gericht, ohne das er nicht essen kann. Lasst ihn nicht warten. Tötet mich." Athanasius Bazzekuketta (20), Gonzaga Gonza (20), Noe Mwaggali, Luke Banabakintu, James Buzabaliawo (25-30), Gyavira (16), Ambrose Kibuka, Anatole Kiriggwajjo (20), Achilles Kiwanuka (17), Kizito (14-15 Jahre), Mbaga Tuzinde (18) (Sohn des Scharfrichters), Mugagga (16), Mukasa Kiriwawanvu (20), Adolphus Mukasa Ludigo (20-25), Bruno Serunkuma (25-30) (Sohn des umgebrachten Namunjulirwa - eines hohen Würdenträgers unter König Mutesa), Jean-Marie Muzeyi,
9 Anglikaner,
10 Heiden, die wegen anderer Delikte zum Tode verurteilt worden waren. Von diesen könnten aber noch weitere 5 Personen zu den Anglikanern gehört haben.

Alle aber einte der Wunsch, lautlos und mutig für Gott zu sterben. Die Woche, die sie im Gefängnis mit den jungen Christen verbracht hatten, hat nicht nur die Heiden mit dem Glauben in Verbindung gebracht, sondern auch ihre Henker, die sie ermutigten, sich und ihr Leben Gott anzuvertrauen.

26 Jahre nach ihrem gewaltsamen Tod erklärte am 12. August 1912 Papst Pius X. die Märtyrer von Uganda für "Venerabilis", d. h. verehrungswürdig.
Papst Benedikt XV. bestätigte am 11.4.1920, dass die Märtyrer von Uganda selig gesprochen werden. In seiner Deklaration führte er aus, dass sie wegen ihrer Sittenstrenge und ihrer Glaubenstreue ihr Leben lassen mussten.
Charles (Karl) Lwanga, der ein halbes Jahr nach seiner Taufe starb, wurde dann am Himmelfahrtstag, am 6.6.1920 von Papst Benedikt XV. als Märtyrer der Kirche selig gesprochen. Wieder ist es das Fest Christi Himmelfahrt, an dem nun Charles Lwanga und seine Gefährten selig gesprochen werden. Über dem Haupteingang im Vatikan hing ein Bild von Ballerini, der die glorreichen schwarzen Märtyrer im Gebet auf Wolken knieend und mit Lilien in der Hand vor dem Throne Gottes dargestellt hatte.
Nach der Seligsprechung ließ Papst Benedikt XV. Bischof Streicher, P. Girault, einen der ersten Missionare von Uganda, und zwei der drei von König Mwanga begnadigten Bekenner zu sich zum Essen einladen.
Am Abend gab es eine Segensfeier mit Papst Benedikt XV., bei der er auf die Liste der letzten Selig- und Heiligsprechungen zeigte und sagte: "Das hier sind die Heiligen der katholischen Kirche"; aber auf die Namen der afrikanischen Märtyrer hindeutend, bemerkte er: "Dies hingegen sind meine Seligen."
Am selben Tag feierte man auch in Uganda eine heilige Messe und zog daran anschließend mit 8.000 Personen zur Todesstätte der Märtyrer. In Villa Maria wurden an diesem Tag von Weihbischof Forbes 3 Männern die Priesterweihe, drei weiteren die Diakonweihe und einem Seminaristen die Subdiakonatsweihe gespendet.

Es vergingen 44 Jahre bis die seligen Märtyrer von Uganda heiliggesprochen wurden. Während des II. Vatikanischen Konzils war es dann endlich soweit.

Am 18.10.1964 sprach Papst Paul VI während des II. Vatikanischen Konzils vor 2.200 Bischöfen aus aller Welt die Märtyrer Ugandas heilig.

Es war das erste Mal, dass im Petersdom afrikanische Trommeln erklangen, Vertreter der Regierung Ugandas und über 200 Priester, Ordensschwestern und Laien aus Uganda waren beim Einzug des Papstes im Petersdom anwesend. Unter ihnen waren auch afrikanische Könige und einer von Ihnen war der Kabaka von Buganda. Papst Paul VI sagte bei der Heiligsprechung: "Wir erklären und definieren den Seligen Charles Lwanga, Matthias Mulumba Kalemba und ihre 20 Gefährten als heilig und tragen sie in die Schriftrolle der Heiligen ein." "Wir erklären weiterhin, dass Ihr Andenken in der Universalkirche mit frommer Zuneigung jeden 3. Juni gefeiert wird."

In seiner Predigt zitierte er aus der Apokalypse den Vers 7,13: Wer sind die in weißen Gewändern Gekleideten? und wann werden sie kommen?" "Sie sind als erstes Afrikaner. Durch ihre Hautfarbe, ihre Rasse und ihre Kultur sind sie wirkliche Afrikaner, die von den Bantus, die am Oberen Nil leben, abstammen. Ja, sie sind Afrikaner und sie sind Märtyrer." "Sie sind es, die aus der Verfolgung stammen und ihre Kleidung im Blut des Lammes gewaschen haben, deshalb stehen sie vor dem Throne Gottes." (Apok. 7, 14-15)
"Diese Afrikanischen Märtyrer öffnen eine neue Epoche. Afrika wird frei und befreit erwachen durch das Blut dieser Märtyrer….Afrika ist das Land des Evangeliums. Afrika ist die neue Heimat Christi…. Diese Märtyrer rufen um Hilfe. Afrika benötigt Missionare - Priester als erstes und wichtigstes…. . Diesen Ruf Afrikas verbreiten wir in der ganzen Kirche."

Beim Kreuzweg vom Karfreitag des Jahres 1990 betet der Selige Papst Johannes Paul II. am Kolosseum in Rom: "Sie geben Jesus dem Gelächter preis, aber in ihm, der getauft ist in seinem eigenen Blut, erkennt der Vater den Leidensknecht, den geliebten Sohn, an dem er sein Wohlgefallen hat. Während Jesus so dasteht, arm, verlacht, entblößt, bereitet der Vater - wie damals im Garten Eden - neue Kleider für seine neuen Kinder: weiße Kleider, durchströmt vom österlichen Licht; Kleider des Sieges, durchwirkt von der Wolle des Lammes, geschmückt mit dem Purpur seines Blutes."

Man kann den unbeabsichtigten Bezug der Passionsgeschichte Jesu zur Leidensgeschichte der Märtyrer von Uganda kaum besser in andere Worte fassen.

Das Bild mit den 22 Märtyrern, die in ihren Händen traditionelle Attribute halten, die ihre besonderen Tugenden symbolisieren und auf dem ihre Clantiere darstellt werden, wurde von dem Schweizer Künstler Albert Widder in Uganda in Zusammenarbeit mit den Seminaristen des Priesterseminars von Kisubi / Uganda entworfen, dem sie Modell gestanden hatten.

Wer sich das Bild genauer ansieht, wird feststellen, dass auf ihm 24 Personen dargestellt sind. Am 20. Oktober 2002 wurden die beiden Katecheten Jildo Irwa und Daudi Okelo von Johannes Paul II. selig gesprochen und den 22 Märtyrern von Uganda hinzugefügt.
Sie wurden am Wochenende, dem 18.-20. Oktober 1918 in Paimol wegen ihrer katechetischen Unterweisungen durch Speere der Dorfbewohner getötet, die sie für eine Hungersnot verantwortlich machten.


-Teil 2-

Unter den 2.200 Bischöfen aus der Welt waren auch aus Köln Kardinal Joseph Frings und ein Bischof aus Uganda mit dem Namen Joseph Nakabaale Kiwanuka.

Joseph Nakabaale Kiwanuka wurde am 11. Juni 1899 in Nakirebe in Mawokota im Königreich Buganda geboren, das am Ufer des Viktoriasees liegt.
Er stammte aus dem Monkey Clan und gehört zur Jjumba-Familie:

Sein Vater hieß Victoro Mundwekanika Kato
Sein Großvater hieß Kiddugavu
Sein Urgroßvater hieß Byangwe Bisaso
Sein Ururgroßvater hieß Byakuno
Sein Urururgroßvater hieß Ssettuma

Er wuchs bei seinen Eltern Victoro Kato Mundwekanika Katumba und seiner Mutter Felicité Namukasa Ssabaweebwa Nankyaaus mit 3 Geschwistern auf, von denen jedoch der Bruder Dominico Ssentango im Alter von 2 Jahren verstarb.

1910 brachte ihn sein Vater zu Onkel Simon Lukbarga nach Bowere. Im selben Jahr trat er in die Grundschule in Mitala-Maria ein; es ist auch das Jahr, in dem er sich an seiner Ferse verletzte. Es ist diese Verletzung, die ihn sein ganzes Leben beschäftigte und ihn sogar befürchten ließ, nicht zur Priesterweihe zugelassen zu werden.

Am 02.08.1914 wechselte er ins Kleine Seminar nach Bukalasa, das 1901-1903 wegen einer Schlafkrankheitsepidemie dorthin verlegt worden war. Das Große Seminar wurde aus dem- selben Grund nach Katigondo verlegt.

Im September 1919 trat er ins Große Seminar von Katigondo ein, wo er am 06. Juni 1920 die Seligsprechung von Charles Lwanga und seinen Gefährten durch Papst Benedikt XV. erlebte. Unter den Märtyrern von Uganda sind auch 4 Verwandte von ihm: Der Heilige Archileo Kiwanuka wird von ihm in einer späteren Predigt als sein Verwandter bezeichnet.

Es ist auch das Jahr 1920, in dem Kardinal Schulten in Köln über die Auflösung des Afrikavereines der Deutschen Katholiken verfügte, über den die Missionsarbeit in den deutschen Kolonien z. B. der Steyler, der Pallottiner, der Weißen Väter und anderer deutschen Ordensgemeinschaften finanziert worden war. Die katholische Kirche in Deutschland verabschiedete sich als Folge des verlorenen 1. Weltkrieges für 30 Jahre aus der direkten Missionstätigkeit in Afrika.

Da geschieht im Jahre 1921 etwas Ungewöhnliches in Köln. Ein Brief aus Uganda kommt bei einer Kölner Familie in der Brabanter Str. 26 an, in der sich ein Seminarist mit dem Namen Josefu Kiwanuka bei Wilhelm und Maria Kloer mit folgenden Worten vorstellt:

"An meine Wohltäter! …. Ich denke, dass Ihr gern etwas von mir hören werdet. Bin jetzt 21 Jahre alt; wurde gleich bei meiner Geburt getauft. Vor 7 Jahren bin ich ins Seminar eingetreten; bin 5 Jahre im Kleinen Seminar gewesen, jetzt studiere ich Philosophie….
Die Seligsprechung unserer 22 Märtyrer war für unser Land eine freudige Nachricht. Wie doch der liebe Gott so gut ist! Wir armen Schwarzen (schwarz am Leibe und schwarz an der Seele infolge unseres Heidentums) haben endlich unsere Stellvertreter im Himmel!
….Die Ernte ist groß, der Heiden sind viele, und Missionare nur wenige!"

Mit Gott - Euer euch liebendes Kind Josefu Kiwanuka

Wilhelm und Maria Kloer hatten nur ein Kind, das kurz nach der Geburt verstarb. Da sie kinderlos blieben, wandten sie sich als Mitglieder der Organisation St. Petrus Claver Solidarität nach Rom und beantragten, ein Kind in Afrika unterstützen zu wollen. Diese Institution gab ihre Adresse an die Weißen Väter in Uganda weiter, über die dann 1921 der Kontakt zu Josefu Kiwanuka entstand.

1921 ist auch das Jahr, in dem der Vater von Joseph Kiwanuka stirbt, der fortan in der Familie Kloer seine Eltern sieht und den Kontakt bis 1955 direkt und bis 1957 in einem Nachruf anlässlich des Todes von Wilhelm Kloer indirekt pflegen sollte.

Bischof Henri Streicher, der am 29. Juli 1863 im Elsaß geboren war, war maßgeblich an der Vorbereitung der Seligsprechung der Märtyrer von Uganda beteiligt, an der er auch persönlich in Rom mit zwei Augenzeugen teilnahm. In seiner 36jährigen Amtszeit als Bischof von Rubaga war er der erste Bischof, der in Afrika einheimische Priester und Bischöfe weihte und der Ordensgemeinschaft der Weißen Väter angehörte. 1929 sagte er: "To get one indigenous priest is for me more important than to convert ten thousand people". Er legte großen Wert darauf, dass in jeder Pfarrei oder Außenstation eine Schule gebaut wurde.

Im November 1925 schrieb Joseph Kiwanuka seinen deutschen Eltern:
"Es ist wahr, dass wir uns auf Erden niemals sehen werden. (Er sollte sich irren) Doch im Himmel werden wir uns treffen." (Dieses Wiedersehen dürfte zwischenzeitlich mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgt sein)

Im November 1925 schrieb er aus seinem Pastoraljahr:
"Die Katholiken, ungefähr 5000 an der Zahl, sind über ein weites Gebiet verstreut, daher müssen wir oft die Dörfer besuchen. Es geht mir gut und ich liebe die Missionsarbeit sehr."

Am 15.11.1927 schrieb Kiwanuka:
"Ich bin hocherfreut über den Brief, den Sie mir auf Deutsch geschrieben haben, der voller guter Gedanken war, der ich nun ihr Adoptivsohn geworden bin durch die Liebe unseres Herrn Jesus Christus."
"Ich hoffe am 03. Juni 1928 meine Diakonenweihe zu erhalten." Was dann auch geschah.

Seine Priesterweihe erhielt er am 26. Mai 1929 und im Brief vom 06.06.1929 bestätigte er, dass die Messgewänder, die Frau Kloer für ihn angefertigt hatte, der Kelch, die Püxis und die Ölgefäße als Geschenk zu seiner Priesterweihe angekommen sind!
Im Januar 1929 feierte man in Uganda die 50-Jahrfeier der Christianisierung Bugandas. 1929 wurde auch die 25-Jahrfeier anlässlich der Gründung des Kleinen Seminars in Bukalasa gefeiert.

Nach seiner Priesterweihe sollte Kiwanuka für einige Zeit ins Mutterhaus der Weißen Väter nach Algier kommen, jedoch Erzbischof Streicher intervenierte und sandte ihn zum Studium nach Rom, wo er 1930 mit dem Studium begann. Als er sich von seiner Familie verabschiedete, sagte er: "I go to struggle with the white people!"

Auf dem Weg nach Rom machte er trotzdem einen kurzen Stopp im Maison Carree in Algier.
Von Rom sandte er viele Briefe nach Köln, um über den Fortgang seiner Studien zu berichten. Er wohnte im Pontifical Angelicum University mit dem Jungpriester Timoteo Ssemogera. Er war der 1. schwarze Theologiestudent in Rom.

Herr Kloer berichtete von Zeit zu Zeit in seiner Familie über dessen Studienerfolge, indem er sagte: "Er schickt meiner Frau und mir immer hervorragende Zeugnisse".

Am 13.11.1930 hatte er eine halbstündige Privataudienz bei Papst Pius XI, der über Schwester Edith Stein über die beginnende Judenverfolgung in Deutschland informiert worden ist und darauf die Enzyklika "Mit brennender Sorge" verfasste. Ein paar Jahre später sollte Edith Stein das Schicksal der Verbrennung mit den Märtyrern von Uganda teilen und eine wichtige Heilige für Köln und die Welt werden.

1931 bestand er sein Lizentiat in Kirchenrecht mit "summa cum laude", dem der Doktortitel und Doktorhut folgten. Nun war er der erste schwarzafrikanische Priester mit Doktortitel.

Da Dr. Kiwanuka Weißer Vater werden wollte, beantragte er die Aufnahme in diese Ordensgemeinschaft, die ihm am 08.10.1932 mit der Überreichung des Habits der Weißen Väter gewährt wurde. 1934 legte er in Entebbe seine Gelübde ab und wurde somit der erste schwarze Weiße Vater!

1934 wurde Charles Lwanga zum Patron der Jugend Afrikas erklärt.

Kiwanuka übernahm nach seiner Rückkehr nach Uganda in den folgenden Jahren Lehraufträge in den Gemeinden an und baute wie sein Bischof Streicher Schulen.

In den Jahren 1939 - 1948 bricht der Briefkontakt zwischen der Familie Kloer und Kiwanuka kriegsbedingt ab. Hierzu schreiben die Weißen Väter auf ihrer Homepage:
-1936-
"Mitbrüder der deutschen Provinz haben immer mehr Schwierigkeiten mit dem Regime der Nationalsozialisten. Die Arbeit in Afrika mit "nichtarischen Rassen" wird von den Machthabern des Dritten Reiches als minderwertig und unnütz abgelehnt. Nach 1937 wird die Ausreise nach Afrika verboten.

Die Mutter von Pfarrer Kiwanuka starb im Jahr 1938. Er selber wurde am 27.07.1938 zum Lehrer am Großen Seminar in Katigondo ernannt.

Am 02.03.1939 wurde der frühere Nuntius in Berlin, Erzbischof Pacelli, dessen Beichtvater Pater Augustinus Bea war, zum Papst gewählt und nannte sich fortan Pius XII.
14 Tage nach seiner Wahl brach am 15.03.1939 der II. Weltkrieg aus.
Nur drei Monate nach dem Antritt seines Pontifikats ernannte Papst Pius XII - am 26. Mai 1939 - Joseph Kiwanuka zum 1. schwarzen katholischen Bischof Afrikas der Neuzeit. Seine Bischofsweihe erfolgte am 29.10.1939 durch Pius XII., Erzbischof Streicher und Erzbischof Constantin in Rom. Sein Wappenspruch lautet: Monstra Te esse Matrem! - Zeige, dass Du Mutter bist!

Über die Bischofsweihe wurde Familie Kloer in Köln noch informiert, danach brach der Briefkontakt kriegsbedingt für 9 Jahre ab.

Bischof Kiwanuka regte in Rom die Gründung eines Priesterseminars für Priester aus den Missionsländern an, das 1946 in Rom eröffnet wurde und St. Peter´s College heißt.

Im Brief an Familie Kloer aus dem Jahr 1949 fasste Bischof Kiwanuka sein Leben der letzten 10 Jahren zusammen.

Im Schreiben vom 12.08.1950 kündigte Kiwanuka seinen ersten Deutschlandbesuch an.

Von Paris kommend fährt er nach Aachen, wo er als erster afrikanischer Bischof im Aachener Dom im Rahmen der Missionskundgebungen des Päpstlichen Missionswerkes predigt. Dort sagt er, dass er aus der Familie der seligen Märtyrer aus Uganda stammt. Dass er mit Archilles Kiwanuka aus Mitigume, der am 27.11.1885 getauft wurde und am 03. Juni 1886 als 17 jähriger in Namugongo verbrannt wurde, verwandt ist. Er sagt weiterhin: "Gott hat mich in seiner Liebe gerufen, das mit dem Herzblut meiner Verwandten und Brüder getränkte Uganda für Gott zu erobern."

Bei seinem anschließenden Besuch in Köln sagt Kardinal Frings über ihn: "Dieser Bischof ist mein Mitbruder. Er hat die gleiche Priester - und Bischofsweihe wie ich empfangen."
5 Jahre nach Beendigung des II. Weltkrieges und seines Rassenwahns sind diese erklärenden Worte notwendig, da die Anwesenheit eines schwarzen Bischofs selbst die Vorstellungskraft manch guter Katholiken überstieg.

In der Sakristei des Kölner Doms kommt es zur ersten Begegnung zwischen Bischof Kiwanuka mit Wilhelm Kloer, seinem deutschen Vater.
Wilhelm Kloer empfing im Kölner Dom von seinem Sohn die heilige Kommunion. Kiwanuka empfing hier von seinem deutschen Vater die beiden Eheringe der Eheleute Kloer, um sich davon einen Bischofsring machen zu lassen, dessen Ausführung er jedoch seinem Vater überließ. So wurde der Sohn in die eheliche Liebe mit einbezogen und später küssten die Gläubigen in Uganda den Ring der Treue und Liebe.
Frau Kloer war im April 1950 verstorben und lernte Kiwanuka daher nicht mehr persönlich kennen.
In einem Interview mit der Kirchenzeitung vom 07.06.1940 sagte sie:
"Was gibt es denn Schöneres und Beglückenderes für eine Mutter hienieden, als ihr Kind als Priester des Herrn am Altar zu sehen!"

Kiwanuka sagte beim anschließenden Besuch des Katholikentages in Altötting:
"Afrikas Zukunft ist Europas Schicksal."

Der deutschen Jugend rief er zu: "Afrika ruft dich!"
Wilhelm Kloer ließ daher 1951 für seinen Sohn einen Bischofsring anfertigen, der aus Gold war und den ein Amethyst und ein Elefant aus Ebenholz verziert.

Am 4. Juni 1952 starb Erzbischof Henri Streicher in Ibanda in Uganda, nachdem er die Krankensalbung von Bischof Kiwanuka erhalten hatte.

1955 starb Wilhelm Kloer, dem Bischof Kiwanuka 1957 einen Nachruf widmete, in dem er an seine Schwägerin schrieb: "Ja, es ist so: an allem, was ich tue als Bischof und Priester, haben Sie Anteil. Denn Sie waren es und Ihr heimgegangener Bruder, die mir im Gebet und Opfer den Weg zum Priestertum bereitet haben: Und so werden sie Anteil an all meinem Wirken haben - bis zum Ende meines Lebens… Nochmals versichere ich Sie und Ihre Lieben - die Lebenden und die Toten - meines beständigen Mementos am Altare und bleibe mit besten Wünschen und meinem Segen Ihr dankbarer Bischof Joseph Kiwanuka von Masaka".

Auf dem Totenzettel von Wilhelm Kloer, der am 6. Juni 1955 starb, finden wir den Hinweis: "Er war Pate des ersten schwarzen Bischofs Josef Kiwanuka in Afrika".

1958 besuchte Kiwanuka Regensburg und die Missionsschule der Weißen Väter in Großkrotzenburg bei Hanau.

Am 09.10.1958 starb Pius XII. - am 28.10.1958 erfolgte die Wahl Papst Johannes XXIII., der Kiwanuka 1960 zum Erzbischof von Kampala ernannte.

Im November des folgenden Jahres veröffentlichte er einen Pastoralbrief zum Thema "Kirche und Staat".

1962 nahm Kiwanuka am II. Vatikanum teil. Während der III. Sitzungsperiode des II. Vatikanums wurden die Märtyrer von Uganda von Papst Paul VI. im Beisein von 2.200 Bischöfen aus aller Welt am 18.10.1964 heiliggesprochen.

Während des II. Vatikanischen Konzils hatte Erzbischof Kiwanuka, Bischof Dr. Stimpfle von Augsburg kennen und schätzen gelernt. Dieser setzte sich bei Kardinal Bea dafür ein, dass zur Heiligsprechung der Zeitzeuge "Augustinus" und der anglikanische Erzbischof von Kampala Leslie Browne eingeladen wurden. Ihre Flüge wurden von ihm und dem Erzbischof aus Paderborn finanziert.
Kiwanuka wurde im Anschluss an die Heiligsprechung in Rom nach Augsburg eingeladen, wo er sein Silbernes Bischofsjubiläum feierte.

In seiner Predigt vom 25.10.1964 sagte Bischof Dr. Stimpfle: "Wir freuen uns, liebe Gäste bei uns zu haben, die den Blutzeugen aus Uganda eng verbunden sind, den Oberhirten der Erzdiözese Rubaga, Erzbischof Josef Kiwanuka, den fünfundneunzigjährigen Munjoro Augustino, der um die Jahrhundertwende geblendet und geschändet wurde, weil er den Glauben nicht verleugnete…."

In der IV. Sitzungsperiode des II. Vatikanums 1965 erlitt Kiwanuka einen Schwächeanfall, der einen Aufenthalt im Krankenhaus notwendig machte. Lange Zeit sträubten sich die behandelnden Ärzte ihm zu erlauben, in seine Heimat zurückzukehren, weil sie um sein Leben fürchteten. Ihre Befürchtungen bewahrheiteten sich als er bereits im darauf folgenden Jahr am 22.02.1966 im Krankenhaus von Lubaga in Uganda verstarb.

Papst Paul VI. besuchte vom 31. Juli - 2. August 1969 Uganda und weihte den Altar der Märtyrer-Gedenkstätte Namugongo in Uganda ein. Der Papst sagte: "Wir bewundern die Ehrfurcht Eurer Märtyrer. Zu ihrer Verehrung und Anrufung sind wir hierhergekommen."

Am 26.10.1969, dem Tag der Kirchweihe der Pfarrkirche St. Adelheid im neuen Stadtteil Köln - Neubrück, brachte Kardinal Dr. Joseph Höffner die Reliquien der Märtyrer von Uganda mit, die eine Woche zuvor aus Rom eingetroffen waren. In seiner Predigt sagte er:
"Auf diese Weise umfasst unser Altar nicht nur die Gebeine von Märtyrern unserer Zeit, die Brücke zu den Missionskirchen ist auf diese Weise sinnvoll geschlagen."

1999 wurde in Uganda die 100 Jahrfeier der Geburt von Erzbischof Josefu Kiwanuka gefeiert, der der erste schwarze Bischof der Neuzeit ist und eine ganz besonders gute Beziehung zur deutschen Kirche, der Kirche in Köln und seinen Kölner Eltern gepflegt hat.

Am 30. April 2011 entschied der Vorstand der CV Afrika Hilfe im Bistum Masaka eine Sportarena zu bauen, die den Namen Archbishop Kiwanuka Memorial Sports Arena heißen und Teil des bereits bestehenden Gymnasiums sein wird. Darüber hinaus unterstützt das Erzbistum Köln seit vielen Jahrzehnten die pastoralen Aktivitäten der Bistümer Ugandas. Im Jahr 2006 war dies noch ein Betrag von 223.000,-- Euro und dieser erhöhte sich seitdem von Jahr zu Jahr und erreichte 2010 den Betrag von 411.000,-- Euro.

Mein Dank gilt Frau Lydia Fisk Lehan, die mir die Briefe von Erzbischof Kiwanuka an ihren Onkel, Wilhelm Kloer, zur Einsichtnahme gegeben hat sowie Frau Barbara Götz, die mir ebenfalls an ihren Onkel, Bischof Dr. Stimpfle von Augsburg gerichtete Briefe gesandt hat. Schließlich danke ich den Weißen Vätern von Köln, Trier und Berlin, die mir den Zugang zu Publikationen in ihren Archiven ermöglicht haben.

Bei der Durchsicht der Namen der im Erzbistum Köln bestehenden Pfarreien fiel mir auf, dass es bis jetzt noch keine Kirchengemeinde gibt, die Charles Lwanga oder den Märtyrern von Uganda geweiht ist.
So ist die Asche der Märtyrer von Uganda als Reliquie in den Pfarreien
- St. Adelheid in Köln-Neubrück (1969 Altarweihe durch Kardinal Höffner)
- St. Paul in Köln (1964 Altarweihe durch Kardinal Frings)
- St. Maria Königin in Bergisch Gladbach-Frankenforst
- Heilig Geist in Ratingen
ein weitgehend unbekannter und verborgener Schatz in unserem Erzbistum Köln, der von unseren Jugendlichen, unseren Studenten und unseren Priestern noch gehoben werden muss.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Hans Gerd Grevelding
Köln, den 3.6.2011
-Diakon-
Vorsitzender der CV Afrika Hilfe
www.cvafrikahilfe.de
cvafrikagrevelding@googlemail.com


 

 

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